Es gibt ihn noch, den Korbmacher. Friedrich Rechberger vulgo „Schaffer-Friedl“ aus Sonnberg im Mühlviertel fertigt mit Leidenschaft seine Körbe aus heimischem Holz. Dazu verwendet er vorwiegend Haselnussholz, das er nur zu ganz bestimmten Zeiten erntet.
Wichtig ist, dass sich das Holz in der Ruhezeit befindet, das heißt, es wird in der Zeit zwischen Allerheiligen und Mariä Lichtmess und immer nur bei zunehmendem Mond geschnitten. Wenn dann das Schnittholz zu Hause ist, beginnt die eigentliche Arbeit des Korbmachers. Das Holz muss zur Bearbeitung vorbereitet werden. Die Haselnussstöcke bis ca. 2 Zentimeter Durchmesser werden zu Ringen gebogen und geben später dem Korb die Form. Die dickeren Stöcke werden gespalten und zu Flechtmaterial verarbeitet. Damit sich das Holz auch entsprechend spalten lässt, muss es heiß sein. Dazu kommt es in ein speziell gefertigtes Ofenrohr. Ist es dann heiß genug, wird mit dem Spaltwerk- zeug – ein spezielles Messer und ein Hammer – der Stock zu Holzstreifen in verschiedenen Stärken verarbeitet. Nach dem Spalten geht es auf die „Hoanzlbank“, wo die Holzstreifen noch mit dem Reifmesser bearbeitet und geglättet werden.
Die stärkeren Streifen bilden in weiterer Folge das Gerippe des Korbes und verleihen ihm die notwendige Stabilität. Mit den dünneren Streifen wird gefloch- ten. Korbmacher „Schaffer-Friedl“ fertigt die klassischen Holzschwingen in unterschiedlichen Größen. Ob diese nun zum Tragen von Kachelofenholz, als Geschenkkorb oder als Brotkörbchen Verwendung finden, sie sind immer passend und machen einen guten Eindruck. Aber nicht nur Holzschwingen, auch andere Körbe werden hergestellt, die sich unter anderem auch als Einkaufskorb oder zu Dekorationszwecken hervorragend eignen. Seit über 50 Jahren arbeitet „Schaffer-Friedl“ bereits als Korbmacher, da kann es schon einmal passieren, dass ein vor langer Zeit erworbener Korb bei starker Verwendung löchrig wird. Kein Problem, die Körbe des Mühlviertlers werden von ihm auch wieder repariert, so kann man mit einer sehr langen Lebensdauer dieses Produktes rechnen.
Diesen und viele andere interessante Beiträge finden Sie in der aktuellen Ausgabe 263 der Zeitschrift BRAUCHma!