In den derzeitigen Ausgaben des Magazins BRAUCHma! gibt es die Rubrik "Goldenes Handwerk". In der aktuellen Ausgabe (Nr. 276) geht es um den Blaudruck-Färber. Das Unternehmen der Familie Wagner in Bad Leonfelden ist heute das letzte, das dieses außergewöhnliche Handwerk in Oberösterreich ausübt. Im Mühlviertel kommt der Blaudruck derzeit wieder zu einer neuen Blüte.
Das Unternehmen
Karl Wagner I. kaufte im Jahre 1878 in Bad Leonfelden das Haus Spielau Nr. 5 und errichtete darin eine Färberei, die es heute noch gibt. Bestanden noch im 19. Jahrhundert allein im Mühlviertel 17 Färbereibetriebe, die auch Blaudruck erzeugten, so ist das Unternehmen der Familie Wagner heute das letzte in Oberösterreich. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann die Nachfrage nach handbedruckten Heimtextilien wieder zu steigen, was dazu führte, dass auch die vierte Generation der Wagners das Druckhandwerk erlernte. Regelmäßig gedruckt und gefärbt wird durch Karl Wagner IV., der dieses Handwerk vorerst als Hobby betrieb, wieder seit 1996. Ihm und seiner Frau ist es zu verdanken, dass der Blaudruck im Mühlviertel wieder zu neuer Blüte kommt. Eine Besonderheit ist der in Vergessenheit geratene Zweifarbenblaudruck, den die beiden Mühlviertler wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt haben. Ausdrücke wie „ein blaues Wunder erleben“, „jemanden grün und blau schlagen“ sowie „blauer Montag“ bzw. „blau machen“ haben sich wohl im Laufe der Jahrhunderte aus der Färbersprache entwickelt.
Was ist ein Blaudruck?
Der Name „Blaudruck“ ist – technisch gesehen – unzutreffend, da mit blauer Farbe nicht gedruckt, sondern gefärbt wird. Gedruckt wird mit dem Papp, einer farbabweisenden Masse. Diese Deckreservage bewirkt im Färbebad, dass die mit ihr aufgedruckten Muster die Farbe nicht annehmen. Nach dem Entfernen dieser Reservage erscheinen die Muster weiß auf blauem Grund.
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Weitere Infos zum Blaudruck gibt es in der aktuellen Ausgabe von BRAUCHma! (Nr. 276). Hier können Sie das Magazin BRAUCHma! abonnieren (Jahresabo: 12 Euro, 4 Ausgaben).
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